Bewerbung als Subunternehmer: So gehen Sie vor

Die Arbeit als Subunternehmer hat viele Vorteile. Unter anderem haben es Subunternehmer bisweilen leichter als andere Selbstständige, sich einen stabilen Kundenstamm aufzubauen, insbesondere wenn sie gute Leistungen erbringen und sich so Folgeaufträge sichern. Dennoch müssen Kunden natürlich zunächst gefunden werden. Eine durchdachte Bewerbung als Subunternehmer kann diesen Prozess entscheidend erleichtern. Hier finden Sie hilfreiche Vorgaben und weitere hilfreiche Tipps.

Worauf kommt es bei einer Bewerbung als Subunternehmer an?

Wenn Sie als Subunternehmer eine Bewerbung schreiben, behalten Sie im Hinterkopf, dass Sie sich nicht als Angestellter auf eine Stellenausschreibung bewerben. Gerade für neue Existenzgründer, die aus einem Angestelltenverhältnis kommen, ist die Unterscheidung bisweilen etwas herausfordernd. Während in einem Arbeitsverhältnis eine gewisse Hierarchie gegeben ist, bewerben Sie sich als Subunternehmer bei einem Auftraggeber, um mit ihm eine Geschäftsbeziehung auf gleicher Ebene einzugehen. Das bedeutet, dass auch beide Seiten gründlich prüfen dürfen und sollten, ob eine Zusammenarbeit gewinnbringend sein kann, und dass über Konditionen verhandelt wird.

Als Subunternehmer können Sie eine Bewerbung schriftlich einreichen, doch bisweilen genügt auch eine mündliche Vorstellung. Es kommt auf die Vorgaben des Auftraggebers und auch auf die Branche an. Achten Sie also genau darauf, was in der Auftragsbeschreibung angegeben ist. Im Zweifel und wenn es in Ihrer Branche üblich ist, entscheiden Sie sich für eine schriftliche Bewerbung. Diese sollte ein kurzes Anschreiben und einige Informationen zu Ihrer bisherigen Arbeit enthalten. Im Gegensatz zu Arbeitnehmern brauchen Sie jedoch keine komplette Bewerbungsmappe oder gar Zeugnisse mitzuschicken.

Diesen Zweck erfüllt das Anschreiben in der Bewerbung

Insbesondere wenn Unternehmen viele Bewerbungen von Subunternehmern erhalten, muss das Anschreiben direkt überzeugen. Versetzen Sie sich in den Auftraggeber hinein und versuchen Sie einzuschätzen, auf welche Fähigkeiten und Kenntnisse er Wert legen könnte und wie Sie persönlich auftreten sollten. Vielleicht haben Sie in Ihrer bisherigen Arbeit schon Erfahrungen zu typischen Herausforderungen sammeln können, die in der Zusammenarbeit in Ihrer Branche häufig auftreten, und können dem Auftraggeber Erfahrungen vorweisen, die in dieser Hinsicht überzeugen.

Zusätzlich können Sie folgende Punkte in Ihre Bewerbung als Subunternehmer einbringen, um die Aufmerksamkeit potenzieller Auftraggeber zu wecken:

• die genauen Leistungen, die Sie anbieten können
• Nachweise über die eigenen Fähigkeiten, zum Beispiel, indem Sie Ihre Ausbildung und bisherige Erfahrung erwähnen
• erfolgreiche Referenzprojekte, die dem Auftraggeber bekannt sein
• spezielle Fachkenntnisse, die in Ihrer Branche nicht zum Standard gehören
• die Einsatzzeiträume, während der Sie für das geplante Projekt zur Verfügung stehen, oder welches Stundenvolumen Sie im Monat anbieten können
• Gründe, warum Sie mit diesem Auftraggeber zusammenarbeiten möchten, die auch gern etwas persönlicher ausfallen dürfen

Darüber hinaus gelten für Bewerbungen von Subunternehmern dieselben Regeln wie für alle geschäftlichen Schreiben: Achten Sie auf einen höflichen Umgangston, prüfen Sie die Bewerbung auf Rechtschreibung und Grammatik und stellen Sie vor allem sicher, dass alle Kontaktdaten korrekt angegeben sind. Eventuelle Verhandlungen über Konditionen gehören hingegen nicht in die Bewerbung. Diese werden in aller Regel im persönlichen Gespräch erörtert.

Vorlage für wichtige Bestandteile der Bewerbung als Subunternehmer

Ein allgemeingültiges Muster für ein Bewerbungsschreiben als Subunternehmer gibt es in der Regel nicht, da jeder Unternehmer andere Kompetenzen und jedes Projekt andere Anforderungen mit sich bringen. Sie können jedoch die folgenden Vorgaben nutzen, um Ihr Bewerbungsschreiben zu entwerfen, und dabei Ihre eigenen jeweils relevanten Kenntnisse einsetzen. Bedenken Sie dabei stets, für welches Projekt Sie sich bewerben, und wählen Sie nur die Fakten aus, die tatsächlich dazu passen. Wer interessiert ist, erfährt im persönlichen Gespräch mehr über Sie. Hier der grobe Aufbau einer Bewerbung:

1. Ihr Name und Ihre Adresse oben links auf dem Briefbogen
2. aktuelles Datum oben rechts
3. Name und Adresse des Auftraggebers inklusive korrekter Firmenbezeichnung
4. Betreff (Beispiel: „Bewerbung als Subunternehmer für Ihr ausgeschriebenes Projekt XY“)
5. Anrede, wenn möglich mit dem Namen eines konkreten Ansprechpartners anstelle des unpersönlichen „Sehr geehrte Damen und Herren“
6. kurze Einleitung, in der Sie darlegen, um welches Projekt es geht und wo Sie von diesem erfahren haben
7. Ihre bisherigen relevanten Erfahrungen, besondere Fachkenntnisse und eventuelle Referenzprojekte, immer mit Bezug zu dem Projekt, für das Sie sich bewerben
8. weitere Punkte, die für eine Zusammenarbeit wichtig sein könnten, beispielsweise welcher Einsatzzeitraum möglich ist
9. Angebot eines persönlichen Gesprächs, um die Konditionen und weitere Details zu klären
10. Ihr Name und Ihre Unterschrift

Auftraggeber finden: Hier platzieren Sie Ihre Bewerbung als Subunternehmer

Oft hilft schon eine Internetrecherche, um neue Projekte zu finden. Gerade Subunternehmer im Baugewerbe werden dringend gesucht. Auch die Industrie- und Handelskammern sowie diverse Berufsverbände sind Anlaufstellen für den Kontakt zu potenziellen Auftraggebern.